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26.1.1911: Uraufführung vom "Rosenkavalier"
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Richard Strauss, das musikalische Genie, hat von frühester Kindheit an Musik in sich aufgesogen. Viele Großmeister der Romantik, deren letzter Vertreter er sein sollte, hat er noch selbst erlebt und von ihnen gelernt: "Ich erinnere mich gerne des schönen Odeonssaales, in dem ich als Gymnasiast in den Konzerten der musikalischen Akademie Gelegenheit hatte, die ganze symphonische Klassik zu erleben bis zu den Meistern Bülow, Berlioz und Liszt."

Seine schönsten Opern entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Dichter Hugo von Hofmannsthal. Seine Libretti, die so meisterhaft die Gefühle der handelnden Personen ausdrücken können, sind die passende Ergänzung zur strahlenden Musik von Richard Strauss. Auch der "Rosenkavalier" entstammt dieser Zusammenarbeit.

Zeichen der Werbung

"Wie Du warst, wie Du bist, das weiß niemand, das ahnt keiner!" Der 17-jährige Graf Oktavian ist der Liebhaber der schönen, reifen Marschallin Fürstin von Werdenberg. Weil er so jung ist, wird er von einer Frau gesungen.

Die Marschallin fühlt, dass der Altersunterschied früher oder später ihrer Romanze mit Oktavian ein Ende setzen wird: "Die Zeit, die ist ein sonderbar Ding, wenn man so hin lebt, ist sie rein gar nichts, aber dann auf einmal, da spürt man nichts als sie."

Baron Ochs: "Ich hab halt schon ein lerchenauisch Glück." Der tumbe Baron Ochs auf Lerchenau hat sich in das Boudoir der Marschallin vorgedrängt. Sie soll für ihn um die Hand von Sophie, der Tochter eines reichen Kaufmanns, anhalten lassen. Die Marschallin schickt Oktavian. Er überreicht als Zeichen der Werbung des Barons eine silberne Rose.

Sophie: "Wie himmlische, nicht irdische - wie Rosen aus hochheiligem Paradies!" Doch das Schicksal will es anders. Oktavian verliebt sich in Sophie. Die Marschallin entsagt großmütig, und Baron Ochs auf Lerchenau hat das Nachsehen.

Strauss größter Erfolg

Strauss hat Glück. Als Regisseur der Uraufführung steht ihm der größte Theaterkünstler der Zeit zur Verfügung, nämlich: "Reinhard, der sich also seinerzeit sehr zur Verfügung gestellt hat in Dresden für die Regie des "Rosenkavalier"."

Nach der avantgardistischen Musik, die Richard Strauss mit seinen Opern "Salomé" und "Elektra" präsentiert, kehrt er mit dem "Rosenkavalier" zu einer delikat-gefälligen Tonsprache zurück - und seine Verneigung vor dem Wien der Mozartzeit wird auf Anhieb sein größter Erfolg.


Autorin: Catrin Möderler
   
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