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19.2.1855: Erster internationaler Wetterdienst |
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Am 14. November 1854 tobt ein Orkan über dem Schwarzen Meer. Die Vereinigte Flotte von England, Frankreich und der Türkei kämpft im Krimkrieg und wird innerhalb weniger Stunden von dem Unwetter zerstört. Die Kräfte der Natur haben dem Menschen wieder einmal einen Strich durch die Kriegsrechnung gemacht.
Napoleon III. will solche unvorhersehbaren Katastrophen nicht mehr hinnehmen. Er beauftragt den Astronom und Direktor des Pariser Observatoriums, Urbain Le Verrier, das Unwetter nachträglich zu analysieren. Der recherchiert die Wetterangaben von 250 europäischen Stationen statt - wie bis dahin üblich - nur die lokalen Angaben zu analysieren. Le Verrier kann nachweisen, dass der Orkan anhand dieser Daten vorhersehbar gewesen wäre. Und außerdem: Mit Hilfe eines elektrischen Telegrafen, der seit 1837 der Welt bei der Übermittlung von Botschaften behilflich ist, hätte die Flotte frühzeitig gewarnt werden können.
Am 19. Februar 1855 stellt Le Verrier der Pariser Akademie der Wissenschaft seine Idee vor. Die Wettervorhersagen sollen in Zukunft telegrafisch übermittelt werden. Der Grundstein für den Aufbau eines Internationalen Wetterdienstes ist gelegt. Wieder einmal hatten die Interessen der Militärs die Wissenschaft vorangetrieben. Fünf Jahre später veröffentlicht Le Verrier in Paris tägliche Wetterkarten.
Heutzutage sammeln weltweit tausende Beobachtungsstationen zu Lande, zu Wasser und in der Luft die wichtigen Daten über Luftdruck, Luftdichte, Lufttemperatur, Windstärke- und Richtung, Sonnenstrahlung, Bewölkung, Feuchtigkeit und Niederschläge. Zusätzlich werden Aufnahmen von oben - also per Satellit - von leistungsstarken Computern zu einer allgemeinen Wettervorhersage berechnet. Doch bis heute sind genaue Vorhersagen nicht immer möglich. Unsere Wochenendplanung liegt trotzdem fest in der Hand der Meteorologen. Ausflug oder nicht: Der Wetterfrosch sagt es uns. Was früher allein unter dem Zepter des Deutschen Wetterdienstes stand ist deshalb inzwischen zum lukrativen Geschäft für private Wetterfirmen geworden.
Jörn Oldag betreibt zusammen mit zwei Kollegen eine kleine private Wetterstation in Mecklenburg-Vorpommern: "Ungefähr seit zehn Jahren machen sich so langsam die privaten Anbieter breit, in Deutschland ist ja dieser Herr Kachelmann aus der Schweiz recht populär geworden, einfach dadurch, weil er das Wetter anders präsentiert hat. Es hat einen Unterhaltungswert bekommen und das Wetter ist zur Zeit auch einigermaßen Mode. Jeder spricht darüber und das ist natürlich auch interessant für diese ganze Werbebranche."
Die Vorhersagen sollen witzig, allgemein verständlich und möglichst weitreichend sein. Regionale Wetterstation, die die Gegebenheiten vor der Haustür genau beobachten, haben die besten Chancen, eine genaue kurzfristige Prognose zu machen. Und bei den Beobachtungen helfen manchmal auch die guten alten Bauernregeln.
Jörn Oldag: "Das Phänomen, dass die Schwalben tief fliegen, wenn ein Schlechtwettergebiet heranzieht, lässt sich ganz einfach erklären, dadurch, dass die Schwalben sich hauptsächlich von kleinen Luftinsekten ernähren und so einem schönen Wettertag wenn der Erdboden stark erwärmt wird, dann gibt es auch eine warme Luftströmung eine sogenannte Thermik, und dann müssen auch die Schwalben in höhere Regionen fliegen, um diese Insekten zu erhaschen. Und bei schlechten Wetter ist die Luft verwirbelt, und dann haben wir nicht diese Thermik, und dann fliegen die Schwalben einfach tiefer."
Autorin: Alexandra Harth
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