 |
 |
 |
 |
 |
|
23.2.1955: Filmpremiere von "Des Teufels General" |
|
 |
 |
|
 |
General Harras ist der beste Offizier der Luftwaffe. Ihr hält der leidenschaftliche Flieger die Treue, obwohl er schon längst nicht mehr an einen Sieg der Nationalsozialisten glaubt. Er führt seine Soldaten in den Kampf und in den Tod. Solange die Wehrmacht von seinen Leistungen abhängig ist, genießt Harras Freiheiten. Damit versucht er, wenigstens einige Menschen vor den Nationalsozialisten zu retten. Kurz nach Kriegsende schreibt der Dramatiker Carl Zuckmayer das Weltkriegsdrama "Des Teufels General".
Curd Jürgens als General Harras
Vorlage ist das Schicksal des Fliegergenerals Ernst Udet. Der berühmte Regisseur Helmut Käutner macht ein paar Jahre später einen Film daraus. Für die Wahl des Hauptdarstellers erntet er im Vorfeld scharfe Kritik. Der damals 40-jährige Münchener Curd Jürgens sieht zwar fabelhaft aus, aber er hat bis dato nur unbedeutende Rollen in seichten Streifen gespielt. Beim Film interessiert ihn nur die Gage. Spätestens bei der Premiere am 23. Februar 1955 erweist sich Käutners Wahl als Glückstreffer. Curd Jürgens ist General Harras.
Curd Jürgens sagte einmal über seine Rolle: "Da war natürlich eine Identifikation, die leicht war, weil das ja so eine fabelhafte Rolle war. Ich glaube nicht, dass es einen schlechten Harras überhaupt gibt auf der Welt, weil die Rolle ja von Zuckmayer so fabelhaft geschrieben ist und er diese persönlichen Töne eben überall durchblicken lässt, dass man sich damit natürlich leicht identifizieren konnte."
Erfolg mit "Des Teufels General"
Mit dem General Harras in "Des Teufels General" beginnt die Weltkarriere des Curd Jürgens. Er bekommt den Goldenen Löwen, die Kainz-Medaille, das Bundesverdienstkreuz. Er wird Professor an der Akademie der Künste in Wien. 30 Jahre lang ist Jürgens Mitglied des Burgtheaters. Er bewährt sich in allen großen klassischen Theaterrollen. Aber seit seinem General Harras liebt die Öffentlichkeit den blonden Hünen vor allem als furchtlosen Draufgänger, dem die Frauen zu Füßen liegen.
Auch privat fliegen Curd Jürgens die Frauenherzen zu. Seine fünf Ehen und sein aufwendiger Lebensstil sind jahrzehntelang Lieblingsthemen der Klatschpresse - worüber Jürgens sagte: "Natürlich wäre mir lieber, wenn man mehr über den Schauspieler schreiben würde und weniger über den Menschen mit seinen Skandälchen. Ob die nun erfunden sind oder wahr, das ist schon richtig, dass man sich darüber nicht immer freut. Aber andererseits sagt man sich: Mein Gott, solange die Leute noch über einen reden, kann es ja nicht so ganz schlecht sein."
Ein letzter Salut
Im Film kommt auch General Harras ins Gerede. Zu viele Flugzeuge seiner Staffel verunglücken. Sabotageverdacht. Die Nationalsozialisten setzen ihm ein Ultimatum. Er muss den Schuldigen finden oder seinem Leben selbst ein Ende setzen. Harras findet den Saboteur, es ist sein bester Freund. Um ihn nicht an den Galgen bringen zu müssen, opfert Harras sich selbst. Er stürzt sich mit einem Jagdbomber in den Tod.
Curd Jürgens stirbt 1982 im Alter von erst 65 Jahren in Wien. Bei seiner Beisetzung fliegt eine Ehrenformation der österreichischen Luftwaffe über den Zentralfriedhof. Eine Hommage an seine größte Rolle, ein letzter Salut für "Des Teufels General".
Autorin: Catrin Möderler |
 |
|
 |
|
|
|
 |
|
 |
|
|
|
 |
|
|
 |
|