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4.3.1933: Roosevelts "New Deal" |
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USA, Anfang der 1930er-Jahre: Seit dem Börsencrash im Jahre 1929 hat sich die Wirtschaft nicht wieder erholt. Im Februar 1933 kommt es erneut zu einer Reihe von spektakulären Bankenzusammenbrüchen, im März ist die Wirtschaft der USA praktisch zum Stillstand gekommen.
Dann eine neue Hoffnung Nordamerikas: Ein Mann, die gelähmten Beine in Stahlschienen, schreitet langsam auf seinen Sohn gestützt auf ein Redepodest zu. Der neu gewählte Präsident der Vereinigten Staaten: Hunderttausende von Menschen haben am 4. März 1933 vor dem Capitol in Washington eingefunden, um die Rede des frisch gewählten Präsidenten Franklin Delano Roosevelt zu hören, Millionen sitzen zu Hause an den Radioapparaten.
Neue Hoffnung
Ihre Hoffnung wird nicht enttäuscht. Roosevelt findet Worte des Trostes, der Zuversicht und Hoffnung: "Lassen Sie mich also zuallererst meinem festen Glauben Ausdruck geben, dass wir nichts zu fürchten haben außer der Furcht - der namenlosen unvernünftigen, unberechtigten Furcht, die uns lähmt und daran hindert, den Rückzug in einen Vormarsch zu verwandeln. In diesem Geist lassen Sie uns den gemeinsamen Schwierigkeiten gemeinsam entgegentreten. Es handelt sich, Gott sei Dank, nur um materielle Dinge."
Eine kühne Aussage. Denn im Land gibt es rund 15 Mio. Arbeitslose, die ohne staatliche Fürsorge und Versicherung leben müssen. Millionen Farmer, die durch eine verfehlte Agrarpolitik verarmt und verschuldet sind. Die dringlichste Aufgabe des Staates sei es, Arbeitsplätze zu schaffen, erklärt Roosevelt: "Our greatest task is to put people to work. This nation is asking for action and action now."
"New Deal"
Der Präsident hat eine Gruppe von Experten um sich geschart, die ein Sofort-Programm erarbeiten, dass in 100 Tagen eine spürbare Milderung der Not bringen und der Wirtschaft wieder auf die Beine helfen soll. Das Programm bekommt den Namen "New Deal", ein Begriff, der die Neuverteilung der Spielkarten beim Kartenspiel bezeichnet.
Ein Kernpunkt des "New Deal" ist der Eingriff des Staates in die Wirtschaft, bisher ein Tabu in den liberalen USA. Zahlreiche Gesetze werden erlassen: zur Regulierung des Devisenverkehrs, zur Entlastung der verschuldeten Farmer und Hausbesitzer, zu einer umfassenden Landwirtschaftsreform und zum Wiederaufbau der Industrie. Dazu kommt ein groß angelegtes Programm zur staatlichen Arbeitsbeschaffung, dass junge Männer vor allem im Bereich der Infrastruktur und des Naturschutzes einsetzt.
Hitler und Roosevelt
Nicht alle Träume und Hoffnungen des "New Deal" gingen in Erfüllung. Aber Roosevelt gab den Menschen in den USA neuen Mut und die psychische Wirkung zog bedingt eine wirtschaftliche nach sich. Der wahre wirtschaftliche Aufschwung kam erst im Zweiten Weltkrieg mit der Kriegsproduktion gegen das nationalsozialistische Deutschland.
Hitler und Roosevelt - ein ungleiches Paar. Beide kamen im März 1933 an die Regierung, beide standen vor ähnlichen wirtschaftlichen Problemen, beide begannen ihre Regierung mit einem "Notprogramm". Aber wie unterschiedlich war die Zielrichtung.
Thomas Mann sah in Roosevelt den geborenen Gegenspieler des deutschen Diktators, er schrieb: "Diese Mischung von Schlauheit, Sonnigkeit, Verwöhntheit, Gefalllustigkeit und ehrlichem Glauben ist schwer zu charakterisieren, aber etwas wie Segen ist auf ihm, und ich bin ihm zugetan als dem geborenen Gegenspieler gegen Das, was fallen muss. Hier ist einmal ein Massen-Dompteur modernen Stils, der das Gute oder doch das Bessere will und der es mit uns hält wie sonst kein Mensch auf der Welt."
Autorin: Rachel Gessat |
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